Am Sonntag 25.02.24 haben Dominik Zuppiger und ich am Tyrolean Apnea Cup 2024 teilgenommen. Für Dominik war es die zweite Teilnahme, für mich bereits die siebte. Leider konnte René Trost, unser Coach, nicht mitkommen und so haben wir uns dieses Jahr gegenseitig gecoached.
Dominiks Start (Official Top – OT) beim STA war bereits um 10:08. Er tauchte solide 3 Min 37 Sek., lieferte ein sauberes Oberflächenprotokoll ab und erhielt für seine Performance eine White Card. Herzliche Gratulation!
Gleich anschliessend habe ich damit begonnen, mich für meine Statik vorzubereiten. Nochmals etwas Yoga, Dehnungsübungen, Toilettengang (wichtig!), danach in den Anzug rein und ab in die warm-up zone. Mein Eintauchen dauert immer relativ lange, Dominik hat mich dabei perfekt begleitet. Mein OT war um 11:46, ich nahm den vorerst letzten Atemzug und habe mich, Gesicht nach unten, aufs Wasser gelegt. Physisches und psychisches Entspannen und Nichtstun… Meine erste leichte Kontraktion hatte ich erst bei etwa 4 Minuten und alles fühlte sich immer noch recht leicht an. Dominik hat mich immer wieder abgefragt und meinen Zustand gecheckt. Ich konnte den Tauchgang bis 7 Min. 02 Sek. ziehen, ohne dabei ganz an die Grenze zu gehen. Kopf aus dem Wasser, atmen, Oberflächenprotokoll – eigentlich Routine, trotzdem kann man sich dabei ganz leicht die ganze Performance noch verbocken. Aber alles okay, vom Judge Christian Fötinger (alias Rossi) erhalte ich nach der obligaten Wartezeit die Weisse Karte. Es war meine Absicht, bei STA nicht schon alle Körnchen zu verbrennen und so bin ich mit diesem Ergebnis, nur 1 Sek, unter meinem Personal Best, sehr zufrieden.
Danke lieber Dominik für das sehr gute Coachen!
Nach einer sehr kurzen Pause ging es für Dominik schon weiter mit DNF, also zum Streckentauchen ohne Flossen. Bereits um 12:30 hatte er seinen Start (OT). Dominik spürte wohl schon bald, dass es auf der Strecke nicht optimal lief. Kurz nach der 2. Wende, bei 55m tauchte er in der Mitte der Bahn auf um von dort an den Beckenrand zu schwimmen. Leider kam er dabei mit den Atemwagen nochmals unter Wasser. Dieser «Dip» führte leider zur Disqualifikation und einer Roten Karte. Sehr Schade. Aber, aus solchen Fehlern lernt man (wie ich aus eigener Erfahrung weiss).
Mein DNF OT war um 14:30. Ich habe zuvor 2 x 50m eingetaucht und mich danach vor dem Start nochmals entspannt und auch nicht mehr an meinen «Plan» gedacht. Die ersten 2 Längen (à 25m) sind gehen immer locker und sind eigentlich Routine, sind aber für mich auch, wenn es über längere Distanzen geht, eine Art Eintauchen. So habe ich bei der zweiten Länge mit 34 Sek. auch etwas länger gebraucht, bei allen andern waren es exakt 31. So bei 75m wird bei mir der Atemreiz dann stärker. Danach bin ich «over the top», habe mich an den Atemreiz gewöhnt und kann den Tauchgang geniessen. Auch nach der 5. Wende war ich weiterhin sehr entspannt unterwegs und habe meinen eingespielten Zyklus von Armzügen und Beinschlägen beibehalten. So geschätzt bei 145m habe ich kurz nach vorne geschaut um mich zu orientieren. Da es mir immer noch sehr gut ging, entschied ich mich, nochmals zu wenden, von der Wand abzustossen und erst dann aufzutauchen. Recovery breathing, surface protocol, weiter atmen (man muss nach der langen Apnoephase bewusst atmen, das geschieht noch nicht ganz so automatisch wie sonst üblich) und dann auf die Entscheidung des Judges warten. Nach der obligaten Wartezeit habe ich von Monika Hopf die white card erhalten. Ich orientierte mich und wusste, dass ich mit einer geschätzten Strecke von 153m den Schweizer Rekord im Streckentauchen ohne Flossen um etliche Meter verbessert hatte. «Freude herrscht». Frei nach Dölf Ogi. 🙂
Danach zusammenräumen und stylen fürs Essen und die Siegerehrung, welche im gleichen Gebäude stattfand. Da ich in beiden Disziplinen den ersten Rang erreicht hatte, war auch der Gesamtsieg, zumindest bei den Männern, bei mir. Geschlagen wurde ich allerdings von Heike Schwerdtner (DE), welche sich wieder mit einer sensationellen Tauchzeit bei STA von 8:36 den Tagessieg geholt hat und mit 136m in DNF punktemässig noch ein gutes Stück vor mir lag. Herzliche Gratulation, Heike!
Die Kollegen von Alpnoe haben wieder einen perfekten Wettkampf organisiert. Herzlichen Dank an die Organisatoren, die Judges, die Safeties, Zeitnehmer und all die anderen Helfer im Hintergrund. Ohne euren Einsatz wäre so ein Anlass nicht möglich.
Vielen Dank auch an meinen Coach René Trost. Auch wenn er heuer nicht dabei war, haben mir seine Tipps und vor allem auch die Mental Coaching Sessions bei ihm sehr geholfen, dass ich mich auf den Punkt entspannen konnte und diese Entspannung auch während der Tauchgänge beibehalten hatte. Sozusagen ein perfekter Tag mit Punktlandung!
Vielen Dank auch an meine Kameraden Dominik, der mir sehr gut geschaut hat.
Herzliche Grüsse und bis bald im Wasser!
Roli